Die Postapokalypse und die weibliche Sensibilität. Der Krieg und der weibliche Körper. In den Romanen von Helene Bukowski geht es um Verletzlichkeit und Panzerung – eigentlich nicht in Extremzonen, sondern in unserer (möglichen) Welt. Morgen können Möwen tot vom Himmel fallen, weil die Katastrophe eintritt. Wie sich dann zurecht finden in entfremdeten Landschaften und Beziehungen? Deutsche Soldatinnen sind in Auslandseinsätzen der Bundeswehr – und der Ukraine-Krieg tobt seit mehr als einem Jahr. Welche Wunden aus welchen Kämpfen dürfen wem gezeigt werden? Bukowskis Debütroman „Milchzähne“ (2019) und ihr aktuelles Buch „Die Kriegerin“ kann man als Parabeln auf die Krisen der Zeit lesen. Die Autorin operiert an Seelen unter sehr dünner Haut. Sie wurde 1993 in Berlin geboren, gewann mit 14 Jahren einen wichtigen Schreibwettbewerb und studierte nach Abitur und einem Au-Pair-Aufenthalt in London Kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim. Am Film „Zehn Wochen Sommer“ war Helene Bukowski als Co-Autorin beteiligt und „Milchzähne“ wird derzeit unter der Regie von Sophia Bösch für Leinwand und Bildschirm adaptiert. (H. H.)
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Milchzähne“, Roman, Blumenbar, Berlin 2019
– „Die Kriegerin“, Roman, Blumenbar, Berlin 2022