Sind die Produkte der Künstlichen Intelligenz im Grunde nur Echo einer degenerierten Vorstellung von menschlicher Vernunft? Oder anders: Ist die menschliche Intelligenz wirklich einzigartig? Besitzt die Künstliche Intelligenz wirklich die Fähigkeit, nach dem Sinn des Lebens zu suchen? Diese Fragen wirft der Philosoph und Software-Unternehmer Jörg Phil Friedrich in seinem neuen Buch auf. Er sagt: „Künstliche Intelligenz wird niemals eine menschliche Intelligenz sein.“ Denn den Menschen zeichnet aus, dass er „räsonieren“ kann. Und so rät er: Erstmal auf dem Teppich bleiben und nicht erschrecken vor den Möglichkeiten von ChatGPT. „In seinen Funktionsprinzipien ähnelt die Künstliche Intelligenz eher der Dressur eines Tieres.“ Allerdings: Das Erstaunen und Erschrecken vor der verblüffenden Ähnlichkeit von Künstlicher Intelligenz mit menschlichen Werken sollten uns Anlass zur Besinnung darauf sein, was unser eigenes Denken im Wesen ausmacht.
Nana Brink
Jörg Phil Friedrich: Degenerierte Vernunft. Künstliche Intelligenz und die Natur des Denkens. Claudius. München, Mai 2023
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