Der in Iran (Ostkurdistan) geborene kurdische Schriftsteller Jiyar Jahan Fard stand in seiner Heimat unter ständiger Beobachtung. Aufgrund seines Engagements für die kurdische Sprache und Kultur wurde er mehrfach verhaftet und inhaftiert. 2011 wurde er zusammen mit sieben anderen Kulturaktivisten vom Geheimdienst festgenommen und verbrachte danach zwei Monate in Einzelhaft aufgrund des Vorwurfs, „gegen die nationale Sicherheit zu handeln und mit kurdischen Parteien zusammenzuarbeiten“. Ende 2016 reiste er zu einer Konferenz über kurdische Folkloreliteratur und zur Veröffentlichung eines Buches nach Nordkurdistan, Türkei. Daraufhin wurde er weitere vier Monate in einem türkischen Gefängnis festgehalten. Er schreibt Kurzgeschichten und Romane, setzt sich nach wie vor für die kurdische Sprache ein und ist Vorstandsmitglied der kurdischen PEN Association. 2018 bis 2021 war er als „Writer in Exile“ Stipendiat des deutschen PEN-Zentrums. Heute ist er dessen Mitglied und lebt als freier Schriftsteller in München.