In seinem Filmessay verfolgt Dominik Graf, dessen erfolgreiche ErichKästner-Verfilmung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ 2021 im Kino zu sehen war, die Zeit von der Weimarer Republik bis zum Dritten Reich – eine sich anbahnende politische Katastrophe im Spiegel der Literatur. Dabei stehen Schriftsteller:innen im Fokus, die während des NS-Regimes in Deutschland blieben, darunter Erich Kästner, Hans Fallada, Ina Seidel, Gottfried Benn und Will Vesper. In einer Mischung aus bewegtem Archivmaterial, Interviews, Spielfilmszenen, Fotografien und Ortserkundungen schafft Graf eine Studie über die Grenzen des Eigensinns in einem skrupellosen System und stellt die Frage, ab wann man die Verhältnisse aktiv mitgestaltet. Für die Adaption des gleichnamigen Sachbuchs von Anatol Regnier wird der Autor im Film erneut auf Spurensuche geschickt, die im Marbacher Literaturarchiv beginnt.
Dokumentarfilm D 2023, Regie: Dominik Graf und Felix von Boehm (Co-Regie), nach dem gleichnamigen Sachbuch von Anatol Regnier, 167 min, ohne FSK-Angabe