Andrej Kurkow, geboren 1961 in St. Petersburg, lebt seit seiner Kindheit in Kiew, hat einen ukrainischen Pass und schreibt in russischer Sprache. Ursprünglich mit dem Ziel, Diplomat zu werden, studierte er am Pädagogischen Institut für Fremdsprachen in Kiew. Neben seinen Studienfächern Englisch und Japanisch lernte er weitere Fremdsprachen und erwarb ein Diplom als Übersetzer aus dem Japanischen. Zudem absolvierte er am Nationalen Filmstudio eine Ausbildung zum Kameramann und leistete seinen Militärdienst als Gefängniswärter in Odessa ab. Danach schrieb er zahlreiche Drehbücher. Seit seinem Roman „Picknick auf dem Eis“ (1996) gilt er als einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autor:innen, sein Werk erscheint in 42 Sprachen. Im Dezember 2016 gehörte Kurkow zu den Unterzeichnern des Aufrufs des Internationalen Literaturfestivals Berlin „Schluss mit dem Massenmord in Aleppo!“, der sich gegen den Bombenkrieg des russischen Präsidenten Putin in der syrischen Stadt Aleppo wendet. Von 2018 bis 2022 war er Präsident des PEN Ukraine. Kurkow lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Ukraine.
Auszeichnungen u. a.: Künstler des Jahres und Schriftsteller des Jahres Ukraine (2002), Writer in Residence Universität Innsbruck (2008), Premio Gogol, Prix des lecteurs (2012), Chevalier de la Légion d‘Honneur (2014), Litauischer Millenniumsstern (2016), Stipendium Fulbright Visiting Scholar in San Diego, USA (2021), Geschwister-Scholl-Preis, Halldór-Laxness-Literaturpreis (2022).
Veröffentlichungen (zuletzt):
– „Graue Bienen“, Roman, übers. von J. Marx und S. Grebing, Diogenes, Zürich 2019– „Petrowitsch“, Roman, übers. von C. Vogel, Diogenes, Zürich 2021
– „Herbstfeuer“, Erzählungen, übers. von A. Schneider, Diogenes, Zürich 2021
– „Ein Freund des Vergeblichen“, Roman, übers. von C. Vogel, Diogenes, Zürich 2021
– „Samson und Nadjeschda“, Roman, übers. von S. Grebing und J. Marx, Diogenes, Zürich 2022
– „Tagebuch einer Invasion“, übers. von R. DeWald, Haymon, Innsbruck 2022
– „Samson und das gestohlene Herz“, Roman, übers. von J. Marx und C. Zecher, Diogenes, Zürich 2023